Tiefe Hirnstimulation

Stereotaxiegerät zur Platzierung einer Stimulationselektrode
Abbildung der Sonden im Gehirn in einer Röntgenaufnahme des Schädels

Die Tiefe Hirnstimulation (THS; englisch DBS ‚Deep Brain Stimulation‘) ist ein grundsätzlich reversibler, neurochirurgischer Eingriff in das Gehirn, der für die Behandlung bestimmter neurologischer Erkrankungen wie zum Beispiel der Parkinson-Krankheit weltweit zugelassen ist. Umgangssprachlich ist auch der Begriff Hirnschrittmacher geläufig, der Anfang der 70er Jahre von dem spanischen Wissenschaftler José Delgado geprägt wurde und die technologische Verwandtschaft mit dem Herzschrittmacher betont.

Die THS ist in der EU zugelassen für essentiellen Tremor (seit 1995), für die Parkinson-Krankheit (1998), für Dystonie (2003), Zwangsstörungen (2009) und Epilepsie (2010) und geht mit beträchtlichen Lebensqualitätsverbesserungen einher.

Rekonstruktion von tiefen Hirnstimulationseleketroden. Gezeigt ist der Nucleus subthalamicus (orange), der Nucleus ruber (grün), die Substantia nigra (gelb), der interne (cyan) und externe (blau) Teil des Pallidums sowie das Striatum (rot). Strukturelle Fasertrakte, welche durch ein modelliertes Stimulationsvolumen ziehen, sind farbkodiert dargestellt, die kortikalen Areale, in welchen diese münden sind in durchsichtigen Farben dargestellt.[1]
Zwei tiefe Hirnstimulationselektroden mit Zielgebiet Nucleus subthalamicus zur Therapie von Morbus Parkinson. Ein elektrisches Feld bei monopolarer Stimulation von 3 V auf dem zweituntersten Kontakten ist dargestellt. Weiße Pfeile stellen den E-Feld Vektor dar. Berechnung mit finiter Elemente Methode unter Nutzung von Lead-DBS Software.
  1. Andreas Horn, Andrea A. Kühn: Lead-DBS: A toolbox for deep brain stimulation electrode localizations and visualizations. In: NeuroImage. Nr. 107. Elsevier, Februar 2015, S. 127–135, doi:10.1016/j.neuroimage.2014.12.002, PMID 25498389 (englisch).

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